FAQ's

 

 

Was bedeutet Nassabriebbeständigkeit bei Innenfarben?

 

Nassabriebklassen ( DIN EN 13300 ) (Klasse 1-3)

Die DIN EN 13300 ersetzt die frühere DIN 53778 und unterteilt Farben im Innenbereich nach verschiedenen Eigenschaften. Eine Eigenschaft ist hierbei die Nassabriebbeständigkeit, also die Wasch- und Scheuerbeständigkeit der Farbe, die in 5 Klassen eingeteilt wird. Klasse 1 stellt die höchste Nassabriebbeständigkeit dar, Klasse 5 die geringste. Zusätzlich sind auch beschreibende Begriffe aus der alten DIN 53778 noch gebräuchlich, z.B. „scheuerbeständig“ für Farben der Nassabriebklasse 2 und „waschbeständig“ für Farben der Nassabriebklasse 3.

 

 

Was besagt die Deckkraft einer Innenfarbe?

 

Deckkraft ( DIN EN 13300 ) ( Klasse 1-3)

Die DIN EN 13300 ersetzt die frühere DIN 53778 und unterteilt Farben im Innenbereich nach verschiedenen Eigenschaften. Das sogenannte Kontrastverhältnis beschreibt das Deckvermögen, auch Opazität genannt, einer Farbe, das in 4 Klassen eingeteilt wird. Farben der Klasse 1 („hoch deckend“) haben hierbei das beste Deckvermögen, gefolgt von Klasse 2 („gut deckend“), Klasse 3 und Klasse 4.

 

 

Was sagt die Wasserdurchlässigkeit bei Fassadenfarben aus?

 

Wasserdurchlässigkeit ( DIN EN 1062-3 ) ( 1-3 )

Der Schutz gegen eindringendes Wasser ergibt sich aus der Wasserdurchlässigkeit des jeweiligen Produktes, der für Fassadenfarben in der DIN EN 1062-3 klassifiziert ist. Die Wasserdurchlässigkeitsraten (W-Werte) von Fassadenfarben werden dabei in die vier Klassen W0 – W3 eingeteilt. Je niedriger der W-Wert, desto geringer ist die Wasseraufnahme und die Wasserdurchlässigkeit und somit der Schutz des Untergrundes höher.

W0             keine Anforderung

W1 (hoch)       Wasserdurchlässigkeit > 0,5 kg*

W2 (mittel)      Wasserdurchlässigkeit > 0,1 - ≤ 0,5 kg*

W3 (niedrig)    Wasserdurchlässigkeit ≤ 0,1 kg*

*(m² x  h0,5)

 

 

Welchen Korossionschutz wird für welche Anwendung benötigt?

 

Korrosionsschutz ( DIN EN ISO 12944-2 ) ( C1-C5-M)

Korrosionsschutz ist eine Maßnahme zur Vermeidung von Schäden an metallischen Bauteilen und somit die Geschwindigkeit des korrosiven Angriffs durch beispielsweise Sauerstoff, Wasserstoff, Schmutz und Bakterien, so weit wie möglich zu verringern, sodass eine Schädigung des Bauteils während seiner Lebensdauer vermieden werden kann.

Die Zuordnung eines Stahlbauteils zu einer Korrosivitätskategorie nach DIN EN ISO 12944-2 sagt aus, welcher Art und wie stark die korrosionsrelevanten Einflüsse aus der Umgebung auf das Bauteil sind und welcher Massenverlust (in g/m2) durch Korrosion nach einem Jahr zu erwarten ist. Anhand der Beispiele in den Tabellen 1 und 2 der DIN EN ISO 12944-2 kann die Zuordnung dabei auch als Schätzung in Abhängigkeit von der jeweiligen Einbauumgebung erfolgen. Sie bildet die Grundlage für die Festlegung von Art und Maß der erforderlichen Korrosionsschutzmaßnahmen am Bauteil.

 Kategorien für Bauteile mit Luftkontakt:

  • C1 (unbedeutende Belastung): Beheizte Innenräume ohne erhöhte Kondensation, z.B. Büroräume, Schulen, Läden.
  • C2 (geringe Belastung): Außenbereich: (überwiegend ländliche) Umgebungen mit geringer Verunreinigung der Luft. Innenbereich: Unbeheizte Innenräume mit erhöhter Kondensation, z.B. Lagergebäude, Sporthallen.
  • C3 (mäßige Belastung):  Außenbereich: Stadt- und Industrieatmosphäre mit mäßiger Verunreinigung der Luft. Innenbereich: Produktionsräume mit hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Luftverunreinigung, z.B. Brauereien, Molkereien, Wäschereien.
  • C4 (starke Belastung): Außenbereich: Industriebereiche und Küstenbereiche mit mäßiger Belastung durch Salz. Innenbereiche: Chemieanlagen, Schwimmbäder
  • C5-I (sehr starke Belastung durch Industrieeinflüsse): Außenbereich: Industrielle Bereiche mit hoher Luftfeuchte und aggressiver Atmosphäre. Innenbereich: Gebäude mit fast permanenter Kondensation und starker Luftverunreinigung.
  • C5-M (sehr starke Belastung durch Meereseinflüsse): Außenbereich: Küsten und Off-Shore mit hoher Salzbelastung der Luft. Innenbereich:  Gebäude mit fast permanenter Kondensation und starker Luftverunreinigung.

 

 

Was besagt der Glanzgrad und wie wird dieser ermittelt?

In der DIN EN 13 300 werden diese Angaben mithilfe eines Reflektormeters ermittelt. Jede Messung erfolgt unter festgelegten Kriterien: Das Muster muss glatt sein und wird im Winkel von 60° und 85° gemessen.

Hier wird zwischen 4 Glanzgraden unterschieden:

  • glänzend
  • mittlerer Glanz (auch seidenmatt oder seidenglänzend)
  • matt
  • stumpfmatt

Glanzgrad Bezeichnung

Messwinkel

glänzend

= 60

60°

mittlerer Glanz

< 60

60°

mittlerer Glanz

= 10

85°

matt

< 10

85°

stumpfmatt

< 5

85°

 

 

Was ist die maximale Korngröße bei Farben?

Die maximale Korngröße ergibt sich aus den tatsächlich messbaren Teilchengrößen eines Produktes. Die meisten Dispersionsfarben für innen haben beispielsweise eine Korngröße bis 100 µm (Mikrometer) und werden somit als ‚fein‘ gekennzeichnet.   

Bezeichnung

Korngröße

Beispiel

Fein

≤ 100 µm

Dispersionsfarbe

Mittel

≤ 300 µm

Streichputz

Grob

≤ 1.500 µm

feiner Strukturputz

Sehr grob

> 1.500 µm

grober Strukturputz

 

 

 Für Wissensdurstige:

 

Diese gesamten Einteilungen sind in der DIN EN 13300 geregelt.

Die DIN EN 13300 ist eine Norm für die Qualifizierung von Innenfarben. Durch standardisierte Prüfverfahren werden folgende Kriterien ermittelt und übersichtlich in Klassen eingeteilt:

  • die Nassabriebbeständigkeit
  • das Deckvermögen
  • der Glanzgrad
  • die Korngröße

Dies ermöglicht einen schnellen Überblick bezüglich der Qualität und Optik der Innenwandfarbe.

Normen sind zwingend notwendig um Qualitäten von Beschichtungsstoffen wie Innenfarben herstellerunabhängig vergleichbar zu machen. Die DIN EN 13 300 regelt die Kriterien bezüglich der Qualität und des Aussehens eines Beschichtungsstoffes. Zu den Qualitätskriterien zählen die Nassabriebbeständigkeit und das Deckvermögen (oder Kontrastverhältnis). Das Aussehen wird in der Norm durch den Glanz und die maximale Korngröße definiert.